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Fastenrezepte - weniger kann mehr sein


„Breakfast“ (zu deutsch: Fasten-brechen) nennen die Engländer die erste Mahlzeit des Tages, denn damit wird das nächtliche Fasten gebrochen. Während der Nachtruhe hat der Körper aus den eigenen Reserven gelebt, jetzt schaltet er wieder um auf Nahrungs- und Energiezufuhr von außen. Diesen Prozess, in dem jeder einzelne Tag seinen eigenen Fasten-Ess-Rhythmus hat, machen wir uns selten bewusst.

In der Regel essen wir einfach dann, wenn es Zeit für eine Mahlzeit ist oder der Hunger dazu auffordert.

Völlig anders ist das bei Fastenkuren, in denen Fasten ein bewusstes Verzichten auf die Zufuhr jeglicher festen Nahrung für mehrere Tage ist. Menschen, die sich regelmäßig darauf einlassen, berichten von wohltuenden Erfahrungen und dass sie während der Zeit frei von Hungergefühlen sind. Der Körper schaltet um und holt sich alle Kraft und Wärme aus den eigenen Energiedepots, erklärt der durch den Bestseller „Wie neugeboren durch Fasten“ bekannte Arzt Dr. Lützner. Er empfiehlt dazu das anerkannte neuntägige Saftfasten nach Dr. Buchinger. Die zusätzlich zu Wasser und Kräutertee zu trinkenden Gemüse- und Obstsäfte versorgen den Körper mit Mineralien, ein paar Vitaminen und etwas Fruchtzucker aus dem Saft, damit das Gehirn besser arbeiten kann. Zum Abnehmen ist das Fasten ungeeignet, auch, wenn während der Zeit einige Pfunde purzeln. Es kann jedoch als Einstieg für eine Ernährungsumstellung hilfreich sein. Im Vordergrund steht aber die reinigende und klärende Wirkung für Leib und Seele.

„Mit dem Geist ist es wie mit dem Magen. Man kann ihm nur Dinge zumuten, die er auch verdauen kann“. Diese Erkenntnis Winston Churchills gilt für das Fasten gleich mehrfach. Nur, wenn die innere Bereitschaft da ist, mal für etliche Tage auf feste Nahrung zu verzichten und sich selbst mehr Ruhe, Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf zu gönnen, kann das Fasten wohltuend sein. Ohne ärztliche Betreuung dürfen es nur diejenigen durchführen, die gesund sind. Wer merkt, dass ihm der Verzicht auf Nahrung nicht gut tut, sollte sehr schnell wieder den Übergang zum Nichtfasten wählen. Dem Magen und Darm zuliebe müssen die Aufbautage auch nach verkürztem Fasten besonders sorgfältig eingehalten werden, denn schon nach wenigen Tagen reagiert der Verdauungstrakt mit heftigster Verstimmung auf Gerichte wie Linsensuppe mit Würstchen und auch auf leichtere Kost wie Nudeln mit Tomatensauce oder Butterbrot mit Käse. Dafür schmeckt aber der aromatische Apfel, mit dem eine Fastenzeit wieder gebrochen wird, besonders köstlich.

Rezepte

Gemüsebrühe

250 Kartoffel
250 g Gemüse (Lauch, Sellerie, Karotten, Tomaten oder anderes Gemüse der Jahreszeit bunt gemischt)
evtl. Petersilienwurzel
Kümmel, Majoran, Muskatnuss, Gemüsebrühe
Kräuter und Gewürze ansonsten nach Belieben,
in 1 l Wasser aufsetzen und zugedeckt 20 Min kochen. Die Suppe vom Herd nehmen und durchseihen. Verzehrt wird nur die Brühe, die nach Belieben noch mit anderen Kräutern oder Gewürzen gewürzt werden kann. Bei innerer Kälte eine Prise Cayennepfeffer oder einen Spritzer Tabascosauce zufügen.

Zum Fastenbrechen

Kartoffel-Gemüse-Suppe
1 Kartoffel schälen und in Würfel schneiden,
je 1 Stück Lauch, Karotte, Sellerieknolle putzen, in Ringe bzw Würfel schneiden
¼ l Wasser mit
1TL Gemüsebrühe,
Majoran
Muskatnuss würzen, zum Kochen bringen, die gewürfelten Kartoffeln und das Gemüse hinzugeben, weich kochen, abschmecken. Vor dem Servieren mit frisch gehackter Petersilie bestreuen.

Porridge

2 Esslöffel Haferflocken in
knapp ¼ l Wasser
1 Prise Salz aufkochen und leicht abkühlen lassen.
1 geriebenen Apfel,
evtl 1 EL Rosinen
1 EL Leinsamenschrot
1 TL Sahne hinzugeben.

Fastentipps

Wer fasten möchte, sollte die drei Fragen bejahen können:
  • Bin ich gesund?
  • Kann ich mir täglich Zeit für Entspannung gönnen?
  • Bin ich normal- oder übergewichtig? Warum fasten?
  • Steigerung des Wohlbefindens
  • Geistige Klarheit gewinnen
  • Entlastung des Körpers von abgelagerten Stoffwechselprodukten
Empfehlenswert ist das Fasten für

Gesunde

  • Menschen, die sich auf den Nahrungsverzicht bereitwillig und gern einlassen, daran aber keine Wunschvorstellungen bezüglich Abnehmen hängen;
  • Menschen, die für sich selbst etwas positiv klären möchten. Viele Dichter und Denker wählten Fastenzeiten zur persönlichen Stärkung;
  • alle, die bereits positive Erfahrungen damit gemacht haben.

Nur nach Rücksprache mit dem Arzt darf gefastet werden bei

  • Untergewicht
  • Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Tumorerkrankungen, Rheuma
  • persönlich schwierigen Lebenssituationen

Verboten ist Fasten bei

  • Essstörungen aller Art
  • Schwangeren, Stillenden
  • Erholungsphasen nach Krankheiten

Abzubrechen ist das Fasten bei

  • Körperlichen Beschwerden wie übermäßige Müdigkeit, Schwindelanfälle, Schwächeanfälle
    Psychischen Störungen wie Depressionen oder schlechter Laune

Weiterführende Adressen im Internet

http://fastenfuergesunde.de/
http://www.mdr.de/ratgeber/freizeit_gesundheit/590858.html 
(Adressen von Fastenkliniken)

Literatur

Lützner: Wie neugeboren durch Fasten. Gräfe & Unzer August 2004 ISBN 3774264287 oder:
Lützner, Million, Hopfensitz: Fasten. Gondrom Verlag 2002, ISBN 3-8112-2019-5

 

Fasten in der Gruppe geht leichter. Gerade im Februar bieten viele Heilpraktiker, Naturheilärzte, aber auch Kirchengemeinden Kurse zum Fasten in der Gruppe an. Häufig werden die Termine in Anzeigen der lokalen Presse oder per Mundpropaganda veröffentlicht und weitergegeben.

Autorin: Brigitte Neumann

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